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Ausstellung 25. April - 30. September 2008
im Ärztehaus Berlin-Friedrichshain, Physiotherapie Thomas Dreßler Berlin

 

Einladung zur Vernissage

Einladung zur Vernissage

Programm zur Vernissage

Apfelbaum (8/2006)
Öl auf Leinwand (50x60 cm)

Sigmund Jähn und Sabine Heinz

Auf dem Prenzlauer Berg (8/2007)
Öl auf Leinwandpapier (50x64 cm)

Vier Jahreszeiten
Landschaften von Sabine Heinz

Die Eröffnungsrede zur Vernissage, gehalten von der Künstlerin selbst:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,

ich danke Ihnen, dass Sie heute gekommen sind, um an der Eröffnung meiner Ausstellung „Vier Jahreszeiten” teilzunehmen.

Herrn Dressler möchte ich danken, dass er mir erneut die Möglichkeit gibt, meine Bilder der Öffentlichkeit vorzustellen.

Es ist ja eher selten, dass man den Schöpfer von Bildern dazu bewegen kann über seine Werke zu sprechen. Das soll heute anders sein, denn ich möchte die heutige Vernissage zum Anlass nehmen, um Ihnen etwas über meine Bilder, über deren Entstehung und meine Motive zu erzählen, die mich beim Malen der Bilder bewegen.

Alle Bilder, die Sie hier sehen, sind aus von mir erlebten Situationen entstanden, d. h., ich habe die Landschaften gesehen und auf die eine oder andere Art festgehalten. Das bedeutet nicht, dass ich immer unmittelbar an Ort und Stelle mit Pinsel und Palette aktiv geworden bin. Oft ist es so, dass man nicht die Zeit hat an bestimmten Orten zu verweilen, aber doch die Situation, die Landschaft oder das Stillleben als etwas Besonderes wahrnimmt und da hilft dann ein Fotoapparat oder ein Skizzenblock. Aus diesen Momentaufnahmen entstehen dann im Atelier erst die eigentlichen Bilder. Foto oder Skizze werden aber nicht immer originalgetreu umgesetzt, sondern jetzt kommt die Fantasie ins Spiel. Kompositionen werden verändert, Details hinzugefügt oder weggelassen, Farben verändert und Stimmungen so porträtiert, wie sie sich in der Erinnerung bewahrt haben. Manchmal gestalte ich auch aus mehreren Fotos ein Bild. – Die Grundlage aber ist stets das eigene Erleben und das Malen und Zeichnen nach der Natur.

Mehrfach wurde ich gefragt, was ich mit meinem Bildern ausdrücken möchte, die berühmte Frage also: Was will uns der Künstler damit sagen?

Die Antwort ist einfach: ich versuche Momente der Wirklichkeit festzuhalten, wie hier bei den Landschaften den aktuellen Zustand in der entsprechenden Jahreszeit. Die Welt befindet sich immer im Wandel, die Jahreszeiten sind der augenfälligste Ausdruck davon. Die von mir gewählten Motive haben wenig mit Postkartenidyllen zu tun, es sind viel eher kleine idyllische Inseln im Alltag. Ich will im Gewöhnlichen um uns herum das Besondere finden und wiedergeben. Ich bekenne mich zur Entdeckung der Schönheiten am Wegesrand, jenseits politischer Aussagen oder gar einer Art von Agitationskunst. Meine Agitation ist das Hinlenken des Betrachters auf die kleinen Kostbarkeiten, die uns in der Natur überall umgeben.

Oft läuft man jahrelang an der gleichen Stelle vorbei und dann kommt man plötzlich an den Punkt, wo man in der alltäglichen Situation eines Baumes, einer Wurzel oder einer ganzen Landschaft deren Schönheit entdeckt.

Der Karpfenteich im Treptower Park zum Beispiel erscheint mir manchmal wie ein Stück kanadischer Einsamkeit im Herzen Berlins, wenn man sich den brausenden Lärm der vorbeifahrenden Autos wegdenkt. Der Wandel seines Anblicks zwischen Frühling und Winter verführt immer wieder zum malerischen Zupacken.

Auch das Bild „Auf dem Prenzlauer Berg“ spiegelt eine solche besondere Situation. Eigentlich handelt es sich nur um eine Art Plattform auf einem der Hügel, die mit grauem Schotter bedeckt und von Pappeln umsäumt ist. Auf der einen Seite wirkt sie kahl und trostlos, aber an diesem Tag war das Licht ganz anders und die Pappeln warfen dunkle Schatten über diesen Platz. Das wollte ich festhalten.

Oder nehmen wir die Landstraße: Wer kennt das nicht? – Stundenlanges Dahinfahren auf den Landstraßen in der Umgebung Berlins und Brandenburgs. Und doch hat es auch etwas Beruhigendes auf diesen endlos scheinenden eintönigen Straßen dahin zu gleiten.

Auch das Malaga-Bild mit dem Titel „Unweit von Picasso“ ist eine dieser Momentaufnahmen. Wir saßen gegenüber des Picasso-Museums auf den Stufen des antiken römischen Theaters inmitten der Altstadt von Malaga und sahen dieses Haus, auf dessen Balkon die Wäsche der Anwohner zum Trocknen hing. Die Bewohner scherten sich nicht um Picasso und seine Kunst, auch nicht um die Vergangenheit versunkener Kulturen. Sie lebten zurecht einfach ihren Alltag und schufen unbewusst ein Stillleben mit ihrer bunten Wäsche, die sich kontrastreich gegen die alten Mauern abhob.

So hat jedes meiner Bilder seine eigene kleine Geschichte. Ich möchte Ihnen aber keine Geschichten erzählen. Vielmehr wünsche ich mir, dass der Betrachter selbst in meinen Bildern spazieren geht und sich seine eigenen Geschichten dazu ausdenkt. Vieles von dem Gezeigten haben die meisten von Ihnen selbst in der einen oder anderen Weise erlebt. Wer von Ihnen ist nicht schon an einem verschneiten Waldweg entlang gelaufen oder hat den Frühling im Park oder an einem Fluss erlebt? Ich denke auch, dass jeder schon Boote im Schilf liegen sah. – So verbindet jeder Betrachter seine eigenen Erinnerungen mit meinen Bildern und kann sie für sich selbst lebendig werden lassen. Wenn mir das gelungen ist, dann habe ich mein Ziel erreicht, denn ich habe Sie erreicht. Wenn ich eine noch so kleine Emotion im Betrachter ausgelöst habe, ist es das Höchste, was man sich als Künstler wünschen kann.

An dieser Stelle möchte ich meinen Dank aussprechen an meine Kinder, die mir viel Verständnis für meine künstlerische Arbeit entgegen bringen und an den Mann an meiner Seite, ohne den viele meiner Werke nicht entstanden wären.

Nun wünsche ich uns, dass wir einen schönen Abend verbringen und möchte - bevor wir das Buffet eröffnen - das Wort an Herrn Bernhard Mackowiak übergeben, der hier in Berlin als freischaffender Autor und Journalist tätig ist und einige Worte über meine Bilder aus den Augen des Betrachters verlieren möchte. Darauf bin ich schon sehr gespannt!

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© Sabine Heinz 2010